Dienstag, 7. Juni 2022, 18 Uhr
Gespräch unter der Empore | Nüchterne Schönheit: Adolf Senffs (1785–1863). Weg vom Madonnenmaler zum Realisten
Ort: Moritzkirche Halle
Carl Adolf Senff wurde 1785 im Pfarrhaus an der halleschen Moritzkirche geboren und starb 1863 in Ostrau. Er besuchte das Gymnasium der Franckeschen Stiftungen und studierte Theologie in Halle. Zweiunddreißig Jahre lang weilte Senff in Rom, wo er sich den Ruf eines bedeutenden Portrait- und Stillebenmalers erwarb. Unverwechselbares Kennzeichen seiner Kunst sind seine Blumen- und Früchtestudien: »Sie machen Freude; ihre Farben und Formen scheinen unmittelbar aus der Natur zu entstammen und erstaunen uns mit ihrer fast greifbaren Gegenwart.« (Albrecht Pohlmann).
Dr. Albrecht Pohlmann | Referatsleiter der Zentralen Restaurierung der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Bild: Carl Adolf Senff © Foto: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt
Sonntag, 5. Juni 2022, 19 Uhr
Abschlussandacht | Ausstellung »Der auferstandene Christus«
Ort: Moritzkirche Halle
Abschlussandacht
Propst Reinhard Hentschel | Katholische Pfarrei St. Mauritius und St. Elisabeth, Halle
»Der auferstandene Christus« – Ein restaurierter Schatz aus der Renaissancezeit
Vor einer hügeligen Landschaft mit Ausblick auf eine am Fluss gelegene Stadt steht im Bildmittelpunkt der eben seinem Grab entstiegene Christus mit Kreuzfahne in der linken Hand und segnender Geste. Am linken Bildrand wendet sich ein Bischof als Stifterfigur dem Bildgeschehen zu.
Viele Jahre hing das Leinwandgemälde im Büro des Bischofs und war nur wenigen Besuchern zugänglich. Von Oktober 2018 bis Juni 2021 wurde das Bild an der Hochschule für Bildende Künste Dresden naturwissenschaftlich untersucht, konserviert und restauriert. Betreut wurde das Projekt von Prof. Dr. Ursula Haller und Prof. Ivo Mohrmann (Fachklasse für Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Malerei auf mobilen Bildträgern).
Ursprünglich handelt es sich bei dem Leinwandgemälde um eine Holztafel, die um 1500 entstanden ist. Die Tafel wurde in den letzten vierhundert Jahren insgesamt dreimal überarbeitet. Vermutlich schon im 16. / 17. Jahrhundert erfolgte eine erste Übermalung, um das Gemälde dem Geschmack der Zeit anzupassen. Die sehr heikle Übertragung der Holztafel auf Leinwand wurde schließlich im 19. Jahrhundert vorgenommen.
Nun wird das durch die jungen Restauratorinnen gereinigte und retuschierte Gemälde in der Moritzkirche für einen kurzen Zeitraum präsentiert, bevor es dauerhaft im Kulturhistorischen Museum Magdeburg für die Öffentlichkeit erlebbar sein soll.
Donnerstag, 2. Juni 2022, 19 Uhr
Vortrag und Gespräch | Mitteldeutschland als jüdische Erinnerungslandschaft
Ort: Franckesche Stiftungen, Haus 26, Englischer Saal | Halle
Was alles umfasst die Erinnerung an die über tausendjährige Geschichte jüdischen Lebens in Mitteldeutschland mit ihrem großen kulturellen Reichtum, aber auch den Brüchen durch Verfolgung und Vernichtung? Vieles von dem lässt sich nur noch erahnen, manches aber wird heute wieder sichtbar gemacht. Der Abend lädt ein zu einer Spurensuche jüdischer Erinnerungsorte in Mitteldeutschland.
Prof. Stefan Schorch | Hebraist und Bibelwissenschaftler an der Theologischen Fakultät der MLU Halle-Wittenberg
In Kooperation mit dem Mitteldeutschen Bibelwerk / Canstein Bibelzentrum
Dienstag, 31. Mai 2022, 19 Uhr
»Zur Heimat erkor ich mir die Liebe«
Ort: Moritzkirche Halle
Das literarisch-musikalische Programm erzählt von der Ruhe- und Heimatlosigkeit jüdischer Künstlerinnen und Künstler, aber auch von großer Liebe, von Angst und Glück.
Die Schauspielerin Sibylle Kuhne spricht Gedichte u.a. von Else Lasker-Schüler, Mascha Kaléko und Itzik Manger. Sie lässt Biografisches einfließen und erschließt uns so eine Welt innerer Verbundenheit.
Sehr bewegend spiegelt das Programm die Situation von heute in den Texten von damals.
Die russische Pianistin Svetlana Meskhi und die ukrainische Geigerin Svitlana Yudelevych spielen russische, ukrainische und jiddische Musik.
„Ich glaube an die Kraft des Wortes, der Musik, der völkerverbindenden Kunst und der Liebe.“ (Sibylle Kuhne)
Textauswahl, Rezitation: Sibylle Kuhne – Schauspielerin
Musikalische Begleitung: Svetlana Meskhi – Klavier, Svitlana Yudelevych –Violine
Der Eintritt ist frei.
Es wird um Spenden zu Gunsten des Projektes „Kunsttherapie für traumatisierte ukrainische Frauen und Kinder“ beim Caritas Regionalverband Halle e.V. gebeten. In Kleingruppen arbeiten eine Kunsttherapeutin gemeinsam mit einer Psychologin daran, die traumatischen Ereignisse des Krieges und der Flucht zu be- und verarbeiten. Wir würden uns freuen, wenn Sie das Projekt unterstützen. Vielen Dank.
Eine Kooperation der Katholischen Akademie des Bistums Magdeburg und des Caritas Regionalverband Halle e.V
Programm des Abends als PDF hier.
Sa, 21. Mai 2022, 14 Uhr – 17 Uhr
Lesung und Gespräch | »Die Legende vom Grottenstein«
Margret Richter | Freie Autorin, Halle (Saale)
Freitag, 20. Mai 2022, 21:30 Uhr
Andacht am Christusgemälde | Moonlight Prayer
Ort: Moritzkirche Halle
Andacht am Gemälde »Der auferstandene Christus« mit Taschenlampenführung in der Moritzkirche
Kathrin Feineis, Thomas Dammann | Gemeindereferenten, Halle
Orgel: Tobias Geuther
»Der auferstandene Christus« – Ein restaurierter Schatz aus der Renaissancezeit
Vor einer hügeligen Landschaft mit Ausblick auf eine am Fluss gelegene Stadt steht im Bildmittelpunkt der eben seinem Grab entstiegene Christus mit Kreuzfahne in der linken Hand und segnender Geste. Am linken Bildrand wendet sich ein Bischof als Stifterfigur dem Bildgeschehen zu.
Viele Jahre hing das Leinwandgemälde im Büro des Bischofs und war nur wenigen Besuchern zugänglich. Von Oktober 2018 bis Juni 2021 wurde das Bild an der Hochschule für Bildende Künste Dresden naturwissenschaftlich untersucht, konserviert und restauriert. Betreut wurde das Projekt von Prof. Dr. Ursula Haller und Prof. Ivo Mohrmann (Fachklasse für Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Malerei auf mobilen Bildträgern).
Ursprünglich handelt es sich bei dem Leinwandgemälde um eine Holztafel, die um 1500 entstanden ist. Die Tafel wurde in den letzten vierhundert Jahren insgesamt dreimal überarbeitet. Vermutlich schon im 16. / 17. Jahrhundert erfolgte eine erste Übermalung, um das Gemälde dem Geschmack der Zeit anzupassen. Die sehr heikle Übertragung der Holztafel auf Leinwand wurde schließlich im 19. Jahrhundert vorgenommen.
Nun wird das durch die jungen Restauratorinnen gereinigte und retuschierte Gemälde in der Moritzkirche für einen kurzen Zeitraum präsentiert, bevor es dauerhaft im Kulturhistorischen Museum Magdeburg für die Öffentlichkeit erlebbar sein soll.
Dienstag, 17. Mai 2022, 19 Uhr
Vortrag | Verhängnisvoll verstrickt: Richard Hesse und Leo Hirsch − zwei jüdische Funktionäre und ihre Lebenswege in zwei Diktaturen
Ort: Franckesche Stiftungen, Haus 26, Englischer Saal | Halle
Anne Kupke-Neidhardt referiert über das vom Zeit-Geschichte(n) e. V. Halle herausgegebene Buch »Verhängnisvoll verstrickt. Richard Hesse und Leo Hirsch − zwei jüdische Funktionäre und ihre Lebenswege in zwei Diktaturen« der AutorInnen Uta Franke, Heidi Bohley und Falco Werkentin, welches neben den Lebensgeschichten der Protagonisten Richard Hesse und Leo Hirsch auch die einzelnen Etappen rassistischer Verfolgung, die berüchtigten Waldheim-
Prozesse, die Bedrohung jüdischen Lebens in der DDR und die Zerstörung der jüdischen Gemeinde in Halle bis 1989 thematisiert.
Anne Kupke-Neidhardt | Zeitgeschichte(n) e.V., Halle
In Kooperation mit dem Mitteldeutschen Bibelwerk / Canstein Bibelzentrum.
Fr, 13. Mai 2022, 18 Uhr – So, 15. Mai 2022, 13 Uhr
Philosophie-Seminar »Dostojewskis conversio«
Ort: Konrad-Martin-Haus | 06628 Bad Kösen | Am Rechenberg 3
Sinneswandel und seine literarische Darstellung in Die Brüder Karamasov
Fjodor M. Dostojewski gehört zweifellos zu einem der bedeutendsten Autoren russischer Literatur, dessen literarisch-philosophische Werke die Epoche des Realismus und darüber hinaus ganz Europa geprägt haben. Die schrecklichen Erfahrungen des Autors während seiner Scheinhinrichtung und Inhaftierung in Sibirien prägen und verändern nachhaltig sein literarisches Schaffen ab den 1860er Jahren. Beginnend mit dem ersten Werk nach seiner Inhaftierung, den Aufzeichnungen aus dem Totenhaus, bis hin zu Die Brüder Karamasov erscheint daher als eines der zentralen Themen des Autors die Umkehr bzw. conversio, die Bekehrung zum Glauben. Die Zirkularität von Konversionserzählungen sowie die retrospektive Betrachtung der Bekehrung der Protagonisten bei Dostojewski knüpfen zudem an Augustinus’ Bekenntnisse als Paradigma aller Konversionserzählungen an.
In gemeinsamer Lektüre werden sowohl ein für den Unterricht anwendungsbezogener Überblick über Dostojewskis Werke gegeben wie auch eine gezielte Hinführung zum theologischen Gehalt des Großinquisitors in den Brüdern Karamasov. Im Fokus soll dabei das Werk mit seiner spannenden Erzählweise stehen, welches die Geschichte der Familie Karamasov vom Mord bis hin zum Gerichtsprozess als einen Verfall gesellschaftlicher Sitten zeigt.
Referent:
Dr. Sebastian Kornmesser | ehem. Dozent an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.
Neben verschiedenen Aufsätzen zu Dostojewski veröffentlichte er 2018 seine Doktorarbeit zum Thema »Aspekte des Rechts bei Dostoevskij. Zwischen Justizreform und religiös-philosophischen Rechtstraditionen«.
In Kooperation mit der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, dem Katholischen Forum im Land Thüringen und der Edith-Stein-Schulstiftung des Bistums Magdeburg
Anmeldung bis zum 08. April 2022
über www.ka-dd.de/bad-koesen
Das detailliertes Programm lesen Sie hier.
Dieses Seminar ist vom Land Sachsen-Anhalt als Lehrerfortbildung anerkannt (WTK-Nr. 2022-064-19).
Do, 12. Mai 2022 – Di, 7. Juni 2022
Ausstellung | Junia – die wiederentdeckte Apostelin
Moritzkirche Halle
Öffnungszeiten Moritzkirche:
dienstags bis donnerstags 11 – 12 Uhr | dienstags bis freitags 15 – 17 Uhr
samstags 16 – 17 Uhr | sonntags 15 – 16 Uhr | und nach Vereinbarung unter:
Tel 0345 29 000 87 | info@katholische-akademie-magdeburg.de
Der Eintritt ist frei.
Junia – die wiederentdeckte Apostelin
Junia war in der frühen Kirche eine Apostelin, die schon Paulus in seinem Römerbrief (Röm 16,7) erwähnte. Doch aus der Frau Junia wurde im 13./14. Jahrhundert der Mann Junias und die Apostelin Junia wurde über Jahrhunderte unsichtbar. Erst 2016 mit der neuen Einheitsübersetzung der Bibel änderte sich das und aus dem vermeintlichen Apostel Junias wurde wieder die Apostelin Junia.
Die Leipziger Künstlerin und kfd-Frau Angelika Pohler hat der Apostelin ein Gesicht gegeben. Einige dieser Werke sind über den Junia-Tag am 17. Mai in der Moritzkirche zu sehen.
Angelika Pohler| Grafikerin und Künstlerin, Leipzig
Mo, 16. Mai | 19.00 Uhr
Gottesdienst im Rahmen des bundesweiten Predigerinnentages der kfd
Predigerin: Annette Thaut | stellvertretende Sprecherin im kfd-Diözesanverband Magdeburg, Köthen
Zelebrant: Propst Reinhard Hentschel | Halle
Anschließend besteht die Möglichkeit zu Begegnung und Gespräch im Moritzgarten.
Kooperation mit dem kfd-Diözesanverband Magdeburg
Dienstag, 10. Mai 2022, 19:30 Uhr
Vortrag | Utopia, Gilead, REVONNAH 2020 – Eine kleine Kulturgeschichte utopischer Entwürfe und Gesellschaftsbilder
Ort: forum hallense / Moritzkirche
Leben wir in der besten der möglichen Welten? Wie könnte eine ideale Gesellschaft aussehen? Und welche düsteren Perspektiven drohen uns womöglich in der Zukunft? Seit alters her haben Philosophen, aber auch Dichter darüber nachgedacht, wobei eine Tendenz deutlich ist: Die Befürchtungen nehmen zu. Der Vortrag stellt eine repräsentative Auswahl utopischer und dystopischer Modelle in ihrem jeweiligen Kontext vor und wirft dabei die Frage auf, was uns diese Warnungen und Hoffnungen für unser heutiges Handeln mit auf den Weg geben könnten.
Prof. Dr. em. Paul D. Bartsch | Literatur- und Erziehungswissenschaftler, Musiker, Halle
Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe »Zukunft und Visionen für Gesellschaft und Schöpfung«