Mittwoch, 11. April 2018, 19 Uhr
Katholische Priester und die Stasi – Eine ethische Reflexion vor historischem Hintergrund | Vortrag
In der 40-jährigen Geschichte der DDR wurden knapp 100 katholische Priester als inoffizielle Mitarbeiter der Staatssicherheit registriert. Wie kam es dazu? In welchem Umfang haben die Geistlichen mit dem Geheimdienst kollaboriert? Was hat sie dazu motiviert? Welche Glaubensvorstellung opferten sie dafür? Ausführliche Aktenrecherchen und Zeitzeugeninterviews liefern die Grundlage für Einblicke in dieses brisante Kapitel der jüngeren Kirchengeschichte. Aus heutiger Perspektive werden das Handeln angesichts schwieriger ethischer Fragen eingeordnet und die Dilemmata einer inoffiziellen Stasi-Mitarbeit dargestellt. Im Angesicht der Opfer stellt diese Perspektive nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der ostdeutschen Kirchengeschichte, sondern auch zur DDR-Geschichte insgesamt dar.
Dr. Gregor Buß | Hebräische Universität, Jerusalem
Die Veranstaltung findet statt in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und in Kooperation mit den Katholischen Katholischen Akademien des Bistums Dresden-Meißen und des Bistums Erfurt